Beruflicher Frust und spirituelle Klarheit: Wie Michael A. Singers Lehren helfen können, den richtigen Weg zu finden

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Viele Menschen stehen an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich innerlich leer, erschöpft oder fehl am Platz fühlen – insbesondere im Berufsalltag. Die Frage, die sich dann aufdrängt: Liegt das Problem in mir? Oder in der Umgebung, die mich umgibt?

Der spirituelle Lehrer Michael A. Singer liefert zu dieser Frage eine ungewöhnliche, aber tiefgreifende Perspektive. Er sagt: „Du musst keinen Beruf finden, der dich glücklich macht. Du musst lernen, glücklich zu sein – dann wird dir jede Tätigkeit Freude bereiten.“

Doch was heißt das konkret? Bedeutet es, dass man auch in einem toxischen Arbeitsumfeld einfach nur „offen bleiben“ und „loslassen“ sollte – und alles wird gut?

🌀 Wenn das Umfeld belastet – und der Wunsch nach Tiefe wächst

Stellen wir uns vor: Ein Mensch arbeitet im Verkauf. Der Chef ist cholerisch, die Kundschaft oft laut, fordernd oder respektlos. Die Arbeit ist monoton, oberflächlich, lässt wenig Raum für Kreativität oder Selbstgestaltung. Die Folge: innere Leere, Erschöpfung, Widerstand.

In so einer Situation kommt schnell die Frage auf: Sollte ich an mir arbeiten – oder bin ich einfach im falschen Umfeld?

Die spirituelle Antwort darauf ist nicht entweder-oder, sondern: beides gehört zusammen.

🌿 An sich arbeiten – ja. Aber nicht, um auszuhalten, was nicht gesund ist.

An der eigenen inneren Stabilität zu arbeiten kann sehr kraftvoll sein:

Emotionale Selbstregulation lernen

Den eigenen Frieden unabhängig vom Außen kultivieren

Die Fähigkeit stärken, sich nicht von äußeren Reizen herunterziehen zu lassen

Aber: Das bedeutet nicht, sich an toxische Bedingungen zu gewöhnen. Spirituelle Entwicklung ist kein Aushaltenstraining – sondern ein Weg zu mehr Klarheit, Mitgefühl und Selbstfürsorge.

🧭 Was sagt Michael Singer wirklich?

Singer lädt dazu ein, das Herz offen zu halten – gerade im Sturm. Er spricht davon, dass nicht die Welt das Problem ist, sondern unser Widerstand gegen das, was geschieht. Seine Botschaft:

„Wenn du loslässt – all deinen Ärger, Groll, Widerstand – fließt die Energie frei. Und du wirst frei.“

Das klingt radikal. Und es ist wahr.
Doch das bedeutet nicht, dass man sich dauerhaft Situationen aussetzen muss, in denen das Herz sich permanent verschließen will.

🔍 Widerstand oder Wahrheit?

Der zentrale Unterschied ist: Triff keine Entscheidung aus Widerstand.
Nicht aus Frust, Angst oder Erschöpfung – sondern aus innerer Klarheit. Und die entsteht erst dann, wenn du offen bleibst, statt dich zu verschließen.

Wenn du bleibst und leidest, bist du im Widerstand.
Wenn du gehst, um etwas zu entkommen, bist du im Widerstand.
Aber wenn du loslässt – und aus Offenheit gehst – ist es ein bewusster Schritt. Kein Fluchtimpuls, sondern ein Hinwenden.

🫀 Was zeigt dir das Herz?

Ein guter Indikator ist: Wo will sich dein Herz verschließen? Und warum?

In unserem Beispiel:
Der Frust kommt aus Eintönigkeit, Oberflächlichkeit, fehlender Selbstgestaltung und mangelndem Raum für Kreativität.
Das sind keine „Luxusprobleme“, sondern tiefe seelische Bedürfnisse:

Wunsch nach Inspiration

Sehnsucht nach Tiefe

Bedürfnis nach Autonomie und Gestaltung

Drang nach kreativem Ausdruck

Diese Bedürfnisse dürfen ernst genommen werden. Nicht um sie sofort zu erfüllen – sondern um sie als Hinweise zu verstehen, wohin der innere Kompass zeigt.

🌬️ Die Praxis: Fühlen statt Flüchten

Statt vorschnell zu kündigen oder alles zu ertragen, kann man üben, bewusst zu fühlen, was da ist:

Beobachten: Was genau triggert dich im Alltag?

Spüren: Wo im Körper entsteht Spannung oder Ablehnung?

Nicht reagieren: Bleib da. Lass es fließen.

Loslassen: Öffne dich trotzdem. Lass den Impuls, zu flüchten oder zu kämpfen, los.

Diese innere Haltung verändert die Wahrnehmung – und macht deutlich: Was ist wirklich dein Weg?

✨ Entscheidung aus Klarheit: Wohin zieht es dich?

Wenn du aus einem offenen, friedlichen Zustand spürst:
„Ich bin bereit für etwas Neues“,
dann ist das kein Weglaufen, sondern ein stimmiger nächster Schritt.

Es ist der Unterschied zwischen „ich halte es nicht mehr aus“ und „ich bin jetzt bereit weiterzugehen“.

Es geht nicht um ein „von etwas weg“ – sondern um ein „auf etwas zu“.


Fazit: Spiritualität ist kein Ertragen – sondern bewusstes Wählen

Michael A. Singer zeigt uns, dass Glück nicht im Außen liegt – sondern in der Art, wie wir dem Leben begegnen.
Doch echte Spiritualität heißt nicht, sich aufzuopfern, zu unterwerfen oder zu schweigen. Sie heißt auch:

Hinschauen, wo sich das Herz verschließt

Loslassen, was nicht mehr stimmig ist

Spüren, was dich ruft

Handeln – aus Klarheit, nicht aus Schmerz

Und manchmal heißt das: zu bleiben und innerlich weiterzugehen.
Manchmal heißt es: zu gehen – aus Liebe, nicht aus Flucht.

Was es in deinem Fall bedeutet?
Das kannst nur du wissen.
Aber dein offenes Herz wird es dir zeigen – wenn du es lässt.


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